Dunkle Wolken ziehen sich zusammen, machtvolle Kräfte konstellieren sich in den äußeren und inneren Welten. Wir beobachten die Kriegsvorbereitungen und die Aktionen von Terroristen; unsere Medien sind voll von Gewalt und dem Kriegsgeschrei der Politiker. In ihren Träumen erleben viele Menschen, wie Bomben fallen und das Heilige entweiht wird. Wir scheinen in einen neuen Zyklus von Gewalt einzutreten, dessen mögliche Massenvernichtung zur Gegenwehr aufruft.
Was ist unsere Verantwortung in dieser Zeit der globalen Krise? Wie können wir Frieden unter den Kräften des Krieges herstellen? Wie können wir unsere spirituellen Ideale auf die Bühne der Welt bringen, das Licht unserer Herzen in die wachsende Dunkelheit hineintragen?
Es ist leicht, sich isoliert und hilflos zu fühlen, zu denken, dass das Schicksal der Welt in den Händen von machtgierigen Politikern oder von im Märtyrerwahn gefangenen Terroristen liegt. Doch es gibt eine Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten, Licht in die Dunkelheit zu bringen und die Welt aufzuwecken.
Aus unserer persönlichen Reise wissen wir, dass jede Zeit der Krise auch eine Zeit der Chance ist. Wenn sich starke Kräfte konstellieren, dann tragen sie das Potential für Transformation wie auch für Zerstörung in sich. Was für unsere individuelle Reise gilt, gilt auch für die Welt. Der ungeheuere Zusammenprall von Gegensätzen, von Hell und Dunkel, der Zerstörung und scheinbare Polarisierung auszulösen droht, gehört zu den Geburtswehen einer globalen Transformation.
Doch damit diese Transformation erfolgreich sein kann, ist unsere Aufmerksamkeit notwendig. Es braucht die Teilnahme von jenen, die dem Dienen verpflichtet sind, deren Bewusstsein auf etwas Größeres als ihr persönliches Wohlbefinden ausgerichtet werden kann.
Zu jeder Zeit von wirklicher Krise ist es unsere Aufgabe, über die Ebene von Aktion und Reaktion hinauszublicken, dorthin, wo wirkliche Hilfe und Gnade gegeben wird. Durch unsere Gebete und Hingabe richten wir uns auf die Liebe und die Kraft des Göttlichen aus, ohne dessen Gegenwart wir in unseren selbstzerstörerischen Konflikten alleingelassen sind.
Traurigerweise neigen wir dazu, Gebet und Hingabe nur in der Sphäre unserer persönlichen Beziehung zum Göttlichen einen Platz einzuräumen, und erkennen nicht die größere Dimension, die das Wohl des Ganzen betrifft. Und doch haben wir die Kraft des Gebets im größeren Zusammenhang der Welt gesehen: nach der Tragödie des 11. Septembers hatten wir die greifbare Erfahrung, dass Menschen überall in der Welt gebetet und daran gearbeitet haben, einen Raum der Liebe und Erinnerung zu schaffen, damit die Energie des Göttlichen dabei helfen konnte, das Gewebe des Lebens, das durch diesen Gewaltakt brutal zerrissen worden war, wieder zu erneuern. Dieser Augenblick der globalen Erinnerung durch Beten hat nicht angehalten, doch er weist darauf hin, was möglich ist, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf ein größeres Ganze richten.
Nur das Göttliche kann die Welt heilen und transformieren, wenn die Gegenkräfte in der Welt zu machtvoll konstelliert sind, als dass wir das Problem allein lösen könnten. Aber das Göttliche braucht unsere Teilnahme: Wir sind die Hüter des Planeten. Indem wir mit der Kraft und der Liebe des Göttlichen zusammenarbeiten, können wir dabei helfen, diesen Augenblick der Krise in eine Zeit des globalen Erwachens zu verwandeln. Und wie sieht diese Arbeit aus? In unserer vom Männlichen dominierten Kultur identifizieren wir Arbeit mit Tun und Aktivität. Aber um dem Göttlichen einen Raum zu schaffen, braucht man die weibliche Qualität des Seins. Einfach durch das Leben unserer inneren Verbindung mit dem Göttlichen bringen wir die Welten zusammen.
Absolut notwendig für diese Transformation und dieses Erwachen ist das Verbinden der äußeren und inneren Welten. Ein großer Teil unserer derzeitigen Schwierigkeiten kommt daher, dass wir uns so sehr auf die äußere Welt beschränken, dass wir die Realität der inneren Welten fast vergessen haben. Und doch kommen die göttliche Gnade und die Heilung immer aus dem Inneren. Jene, die sich der spirituellen Arbeit verpflichtet haben, haben sich nach innen gewendet und beginnen, durch Meditation, Gebet, Traumarbeit und andere Praktiken die innere Welt zurückzugewinnen.
Wenn man jetzt nach innen schaut, könnte man etwas ganz Wunderbares sehen: ein Netz aus Licht und Liebe, das um die Welt gewoben wurde. Dieses Netz ist in den vergangen zwei Jahrzehnten von den Meistern der Liebe und ihren Helfern gewoben worden, von jenen, die sich um das Wohl der Welt kümmern. Es ist das Gefäß für unsere globale Transformation, für das Erwachen der Welt, und jetzt muß es ins Bewusstsein gebracht werden. Dieses Netz wurde durch das Licht derjenigen geschaffen, die sich dem Dienst am Göttlichen verpflichtet haben.
Seine Struktur hat Ähnlichkeiten mit dem Internet, aber es ist aus Licht gemacht und existiert auf einer inneren Ebene. Innerlich sind wir durch dieses Netz verbunden, und durch unsere Gebete und Hingabe können wir das Licht des Göttlichen dorthin bringen, wo es in der äußeren und inneren Welt gebraucht wird. Dieses globale Netzwerk aus Licht und Liebe ist sehr machtvoll; es kann den zerstörerischen, ego getriebenen weltlichen Kräften entgegenarbeiten. Es kann uns über den Zusammenprall der Gegensätze in die Einheit bringen, die an der Quelle allen Lebens ist.
Aber um mit diesem Netz zu arbeiten, müssen wir begreifen, dass wir die Verbindung der Liebe sind, die die äußeren und inneren Welten vereint. Wir tragen das Potential für die globale Transformation in unseren Herzen, in unserer gelebten Verbindung zum Göttlichen. Wir müssen aus unserer eingeschlossenen Welt unseres individuellen Strebens heraustreten, um die größere Dimension unserer spirituellen Praxis zu erkennen. Wo wir auch sind, können wir uns bewusst mit diesem Lichtnetz verbinden. Dann wird die Energie des Göttlichen frei von den inneren Ebenen in die äußeren fließen und unsere gegenwärtige Zeit der Krise kann sich in eine neue Ära des globalen Bewusstseins entfalten.